Found- ein Tanzprojekt mit geflüchteten
Im Jahr 2015 erhielt ich mit „Bewegte Interaktion“ Ein Tanzprojekt mit geflüchteten Menschen“ die SHIFT Fördeung, welche es uns ermöglichte die Tanzperformance „Found“ umzusetzen.
In einem Open Call suchten wir geflüchtete Menschen die in ihrer Heimat als Künstler, Tänzer oder Musiker tätig waren, oder die zwar immer eine Leidenschaft für diese Bereiche hatten jedoch nie die Möglichkeit bekamen sich in einer professionellen Künstlerkarriere zu verwirklichen. Wir wollten ihnen die Möglichkeit geben an einem professionellen Tanzprojekt teilzuhaben und ihnen so eine kleine „Starthilfe“ zu einer künstlerischen Karriere in Österreich ermöglichen. Während dem Probezeitraum erhielten die Teilnehmer professionelles Tanztraining und Workshops mit unterschiedlichen TanzpädagogInnen. Beendet wurde das 6 Monate lange Projekt mit 2 Uraufführungen der Performance „Found“ im Odeon Theater.
Mit Menschen zu arbeiten die in kulturen ausgewachsen sind in denen tanz verboten ist war spannend….
… und ihnen zu vermitteln welche Freiheit und Möglichkeiten des Ausdrucks der zeitgenössische Bühnentanz besitzt war eine Herausforderung.
„Schon lange beschäftigte mich die Flüchtlingsthematik, als Künstlerin und als Mensch. Als Künstlerin möchte ich natürlich durch meine Arbeit etwas verändern und Themen aufzeigen. Der Wunsch mehr Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Ecken in die Welt der zeitgenössischen Kunst und des zeitgenössischen Tanzes zu inkludieren wurde immer größer. Also entwickelte ich das Konzept „Bewegte Interaktion“ und freue mich, dass „Found- Ein Tanzprojekt mit geflüchteten Menschen“, ein Tanzprojekt der etwas anderen Art, mit Hilfe von Shift 2016 umgesetzt werden konnte. Das Projekt entstand im Januar 2015, also bevor die Flüchtlingsthematik von den Medien stark ausgegriffen wurde.“
-Veronika Kulcsar
Found
Künstlerische Leitung & Projektleitung: Veronika Kulcsar
Choreografie: Sayed Labib
Tanzpädagoge und choreografische Assistenz: Chris Yi
Bühnendesign: Santos Krappmann
Kostümdesign: Ramona Schmid
Organisatorische Hilfe: Sophia Hörmann
No Distance Is too Far
„Es lässt sich erahnen, welches Potential da schlummert, das nur darauf wartete sich in einem freien Raum Bahn zu brechen. Bis ins kleinste Detail wird an den Schritten gefeilt.“
Ein Probenbesuch des Teams vom Wissenschaftskommunikationsprojekt „Tanz und Migration“ (Austrian Science Fund (FWF): WPK 32), Autorin: Anja K. Arend
Das Plakat für die Aufführung im Odeon Theater am 29.3.16 und 30.4.16
„Ich wollte ein Plakat gestalten, das dem Konzept, der Choreografie und den Tänzern gerecht wird. Der Name „Found“ ist sehr stark und bedeutungslastig, vor allem in diesem Zusammenhang. Finden, gefunden werden, suchen,…
Ich habe ihn auf persisch und arabisch übersetzt und in Verbindung zu unserer europäischen Schrift gesetllt. Eine wundervolle Symbiose, der die klare Schirtft „FOUND“ in ein typografisches Trio verwandelt.
Die verblassenen Striche im Hintergrund symbolisieren für mich Wege, wie auch hier mit den Linien im Programmheft.
Suchen, finden, folgen, aber es ist unklar wohin sie führen bzw. ob sie überhaupt irgendwohin führen. Wie auch Gefühle auf der Flucht sind. Man weiß nicht wohin der Weg führt, Hauptsache schnell weg. Die Zeichnung ist wohl der zentralste Bestandteil meines Konzeptes für das Plakat. Ich wollte nicht nur ein Plakat erstellen das als Werbung dient, sondern einen eigenen künstlerischen Hintergrund hat. Etwas das man immer wieder ansehen mag, egal ob die Aufführung schon vorbei ist oder nicht.“